Vorsignale werden aufgestellt, um die Stellung der Hauptsignale schon von weitem anzukündigen. Dies ist erforderlich, weil der Bremsweg eines Zuges (in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und dem Anteil des gebremsten Zuggewichts) mehrere hundert Meter, bei Geschwindigkeiten über 160 km/h über einen Kilometer lang ist. Entsprechend groß ist auch der Abstand zwischen einem Hauptsignal und dem dazugehörigem Vorsignal, denn die Vorsignale werden in der Regel im Abstand des Bremswegs aufgestellt. Da bei Geschwindigkeiten über 160 km/h ein Vorsignalabstand von 1000 m nicht ausreicht, um einen Zug vor einem Halt zeigenden Hauptsignal zum Stehen zu bringen, werden Strecken, auf denen mit höherer Geschwindigkeit gefahren wird, grundsätzlich mit Linienzugbeeinflussung (LZB) ausgerüstet. Hierbei wird dem Lokführer über eine zwischen den Schienen verlegte Kabelschleife eine Vorschau über die vor ihm ligende Strecke übermittelt. In Abhängigkeit von der Höchstgeschwindigkeit des Zuges sind dies zwischen vier und knapp zehn Kilometer. Für diesem Bereich erhält der Lokführer Informationen über die Ist- und Sollgeschwindigkeit sowie über die Entfernung des Punktes (Zielentfernung), an dem ggf. eine Geschwindigkeitsänderung erfolgt sein muss. Je nach Standort oder Gegenbenheiten werden Vorsignale eingeteilt als:
- Einfahrtvorignal (Evsig)
- Ausfahrtvorsignal (Avsig)
- Zwischenvorsignal (Zvsig)
- Blockvorsignal (Bvsig)
- Deckungsvorsignal (Dvsig)
Signalbegriffe am Vorsignal werden wie folgt angezeigt:
- Halt erwarten - das Vorsignal kündigt am nächsten Signal "Halt" an.
- Fahrt erwarten - das Vorsignal kündigt am nächsten Signal "Fahrt“ an.
- Langsamfahrt erwarten - das Vorsignal kündigt ein Hauptsignal an, ab den nur noch in der Regel 40 km/h gefahren werden darf. Langsamfahrten die davon abweichen werden mit ein zusätzlichen Signal Zs 3v angekündigt.
Vorsignalbaken
Ist in Überarbeitung!!
Vorsignaltafeln
Der Standort von Vorsigngnalen wird set Ende der 19. Jahrhunderts in der regel mit Vorsignaltafeln kenntlich gemacht. Die tafeln, die unmittelbar vor dem Vorsignalen stehen, wurden eingeführt, da Formvorsignale in der Stellung "Fahrt erwarten", also bei waagerecht geklappter Signalscheibe, nur schwer zu erkennen sind. Lediglich vor bayrischen Vorsignalen verzichtet man auf die Aufstellung von Vorsignaltafeln, da die Signale auch in der Fahrstellung mit dem schräg aufwärtsweisenden Flügel ein deutliches Signalbild zeigten. Erst die DB schrieb ab 1959 auch vor diesem Signalen Vorsignaltafeln vor. Obwohl auch Lichtvorsignale stets ein Signalbild zeigen, werden vor ihnen Vorsignaltafeln aufgestellt, um bei einem erloschenen Signal auf das folgende Hauptsignal hinzuweisen. Jedoch stehen vor Lichtvorsignalen am Standort eines Hauptsignals keine Vorsignaltafel. Da die Lichtvorsignale bei "Halt" zeigendem Hauptsignalen dunkel sind, würden andernfalls Vorsignaltafeln auf ein zeitweise gewissermaßen nicht vorhandenes Signal hinweisen. Außerdem stehen sie auch nicht vor Vorsignalwiederholern.